Lesung mit Klaus Pumberger am 18.03.2016
Am Freitag, 18.03.16, hat eine Lesung mit Klaus Pumberger aus Wien für die 4Log, 4AutA, 4IB und 4ETA stattgefunden.
Der Autor las aus seinem Buch:
Worüber wir nicht geredet haben
Arisierung, Verdrängung, Widerstand. Ein Haus und die Geschichte zweier Familien.
Innsbruck – Wien – Bozen: StudienVerlag, erschienen September 2015
„Das Buch ist sehr angenehm zu lesen, trotzdem wissenschaftlich fundiert geschrieben. Es wird von der persönlichen Familiengeschichte ein guter Bezug zur Weltgeschichte hergestellt.“ (Amazon.de)
Südtirol und seine Zeitgeschichte bilden einen zentralen Schauplatz des Buches. Familie Eppacher, gebeutelt durch zahlreiche Schicksalsschläge, gelangt als Folge ihrer Option für das Deutsche Reich aus Taisten, Gemeinde Welsberg, im Pustertal nach Wesenufer im Oberen Donautal. Dort wird sie Pächter eines Hauses, das von den Nazis im März 1940 beschlagnahmt wurde. Eigentümer ist Ludwig Beer aus Wien, dessen Leben als Widerstandskämpfer bis zu seiner Hinrichtung am 20. September 1944 im KZ Dachau nachgezeichnet wird: illegale Aktivitäten im Austrofaschismus, Teilnahme am Spanischen Bürgerkrieg und in der französischen Résistance, Widerstand gegen die NS-Herrschaft in Wien.
Im Mittelpunkt steht die Verknüpfung von zwei Familiengeschichten, die zunächst nichts miteinander zu tun haben, und deren Zusammenhang mit dem arisierten Haus.
Familiengeschichte als Zeitgeschichte. Individuelle Familienerfahrungen werden mit „großer“ Geschichte verwoben. Unterschiedliche, oft gegensätzliche Welten und extreme politische Umstände treffen aufeinander. Das Haus mit seiner Historie und den beiden Familiensagas erzählt uns europäische Zeitgeschichte aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Das Buch als persönliche Aufarbeitung und „Familientherapie“: sowohl sein Entstehungsprozess als auch die Auswirkung von Geschichte und ihrer Wahrnehmung bis in die Gegenwart werden sichtbar. Recherchereisen führen den Autor – Nachkomme der Familie Eppacher – an die verschiedenen Orte der Handlung: in die USA, nach Russland und in mehrere europäische Länder. Er muss unerwartete und heikle Forschungsergebnisse in das Buch und in seine Identität integrieren.
Über den Autor
Klaus Pumberger, Dr. phil., geboren 1961 in Braunau/Oberösterreich, Studium der Politikwissenschaften und Geschichte an den Universitäten Salzburg, Innsbruck und Warschau, Dissertation über die Entstehung der polnischen Solidarnosc, in den 1990er Jahren Projektleiter der deutschen Friedrich-Ebert-Stiftung in den Büros Prag, Bratislava und Warschau, derzeit Senior Human Resources Consultant in einem Wiener Industrieunternehmen, ehrenamtlicher Leiter der „Akademie an der Grenze“ und Mitglied des Vorstandes der „Kreisau-Initiative“ in Berlin. Johann und Maria Eppacher, geborene Hellweger, verwitwete Haspinger, sind die Großeltern mütterlicherseits des Autors.
http://klaus.pumberger.org