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Zweigstelle: TFO Bozen	Standorte: 73 Südtirol schreibt Mall	MEKZ:	Status: Verfügbar	Vorbestellungen: 0	Frist:

Spurensuche im Familienverband und außerhalb. Der Ich-Erzähler ist der andere. Der andere Sohn neben Gregor, dem Parteigänger, Politiker wie der Vater, der andere Mann, der alleinerziehende Lehrer mit gesunder Distanz zu Kongressen, die sich mit Vergleichsstudien von Schülerleistungen befassen. Es ist ein leiser Witz in diesem Text, der sich gegen die Partei, gegen den Bruder und das Leben allgemein richtet, nicht zynisch, nicht sarkastisch, vielleicht ein Grinsen. Dabei geht es doch um den Tod des Vaters, die Demenz der Mutter, die Widersprüche in den Erinnerungen. Und auch um Vaters "Berliner Jahre", die zu erforschen sich der Ich-Erzähler-Lehrer-Sohn vornimmt und dabei dem Fleisch gewordenen Vater neu begegnet. Diese Spurensuche könnte auch entgleiten, zu bizarr könnte das Auftauchen des Vaters nach dessen Beerdigung - hätte man statt der Erdbestattung nicht doch besser eine Feuerbestattung gewählt? - sein. Zuerst "erscheint" er Gregor, dann Johannes, dem Ich-Erzähler, und schließlich der Frau von damals in Berlin, ja, sogar ein Kellner reagiert auf den Verstorbenen.Sepp Mall, 1955 in Graun/Südtirol geboren, hat mit seinem Roman "Wundränder" (2004) Erinnerungsliteratur geschrieben; die Vater-Sohn-Beziehung steht auch im vorliegenden Roman dezent im Mittelpunkt, die Frage des erfüllten und versäumten Lebens, gemessen in erfüllten und versäumten Momenten, will auch hier beantwortet sein. Allen Bibliotheken sehr zu empfehlen, allen Literaturkreisen als Anregung, die Vater-Sohn-Beziehung in der Literatur zu beleuchten. (bn.bibliotheksnachrichten/Christina Repolust/www.biblio.at)