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Zweigstelle: TFO Bozen	Standorte: Vale Erwachsen werden	MEKZ:	Status: Verfügbar	Vorbestellungen: 0	Frist:

Im Anfang war das Geld. Und am Ende. Und überhaupt: Für Hannah, die Mutter der heranwachsenden Ich-Erzählerin Iris, zählt nichts anderes. Und Geld allein ist auch der Grund, warum sich Hannah viele Jahre nach ihrer Trennung wieder bei Iris Vater Ernest meldet. Keinen Tag zu früh, denn der liegt im Sterben. Während bei Hannah und Lowell, dem erfolglosen Schauspieler und Schaumschläger an ihrer Seite, Goldgräberstimmung ausbricht, ist Iris wenig begeistert von der Aussicht, ihren Vater zu treffen. Kein Wunder, denn von Hannah weiß sie nur, dass Ernest ein desinteressierter Ehemann und Vater war, der nach der Trennung nie mehr nach Iris gefragt hat. Aus Geld macht sich Iris, im Gegensatz zu ihrer Mutter, überhaupt nichts. Sie leidet vielmehr darunter, dass sie von ihrem besten Freund Thurston getrennt wurde. Mit Thurston, der als eine Art Performancekünstler mit originellen Aktionen andere aus ihrem Alltag reißt und zum Nachdenken bringt, verbindet sie eine ganz eigene Perspektive auf die Welt, das Leben und die Menschen. Und nun sind sie durch einen Ozean voneinander getrennt. Einen sterbenden Vater, der sein Gewissen erleichtern will, kann Iris gerade nicht gebrauchen. Also wozu das Ganze?Mehr zu erzählen, hieße die Pointe des Romans und mithin die ganze Lektüre zu verderben, denn Valentines laut ihrem Vorwort sehr persönliches Buch lebt wesentlich von ein paar unvorhersehbaren Enthüllungen, die die ganze Geschichte am Ende in ein anderes Licht rücken. Es lohnt sich also durchzuhalten, denn, das muss der Ehrlichkeit halber gesagt sein, der Text hat in seiner ersten Hälfte einige Längen. Das liegt vor allem daran, dass Jenny Valentine viel Zeit darauf verwendet, mit Hannah und Lowell zwei Figuren zu charakterisieren, die eigentlich keine Charaktere, sondern Typen sind. Interessanter ausgestaltet ist dagegen Iris durchaus pathologische Leidenschaft für Feuer, die dem Roman zu seinem Titel und einem vielleicht etwas plakativen Leitmotiv verhilft. Echten Charme versprüht allerdings die anrührende Freundschaft zwischen Iris und Thurston und vor allem die Schilderung ihrer Aktionen. Auch die kurzen Ausflüge in die Welt der Malerei, zu denen der Leser in den Gesprächen zwischen Iris und Ernest eingeladen wird, sind wohldosierte Anregungen zum Weiterdenken.Vor allem aber gelingt es der Autorin, ihrer Geschichte am Ende noch einmal eine unvorhergesehene Wendung zu geben. So paradox es also klingt: In Jenny Valentines Roman über das Sterben kommt das Beste ganz am Schluss. (1000 und 1 Buch/Thomas Mayerhofer/www.biblio.at)